Im Pfarrgarten Laudenbach in der Sälzerstraße

 

„Herete mol …wisset’s dann schunn?

Ich wull’s jo eichentlich nit verroten, awwer in Luudenbach honnse widder ‚n Backhisschen krechen.

Om 1. Septämber 2001 wor’s endlich sowiet:

De Hoaderlumpen kunnten ehre Backhisschen iwwernähmen un honn glich
mit der Stoadt zusammen richtich ennen druffgemacht. (Dos kunn se)

Bisses awwer so wiet wor, mutten se so manchen Sunnowed im Pfoarrhowe zubringen, de Hoaderlumpen, weil bauen mutten se ehre Hisschen nämlich sälwer – dos wor jo die Eichenbeteilijung vom Vereine. Bezohlt hot dos Dingen de Dorferneuerung – dofer es jo so Gäld schleeslich do – fer Neuerungen im Dorfe.

Awer es mutte erscht so mancher Handschlach gemacht wären, un de Männer vum Vereine honn sich manchmol scheene geschungen. Meist hott’s jo hebsch gestrechen bie enn, awer deh kunnt’s meh geglauben, die honn au mo gegoaget. Na ja, deh wisset jo, wenn so’n boar Kalfakter zusammen kummen ….

Uff jeden Fall, jitz stett’s do – un es sitt so hebsch us. Gucket’s Uch dach mo oan!“

Das war unsere eigene Ankündigung!

Wie alles begann . .. 

Die Idee entstand eines Tages in geselliger Runde. Eine Anfrage beim Magistrat der Stadt Großalmerode stieß auf offene Ohren, war doch Laudenbach noch im Programm Dorferneuerung in Hessen.

So konnte bald die erste Ortsbegehung zwecks Standortsuche

stattfinden. Der Pfarrgarten wurde auserwählt, zum einen wegen seiner Lage mitten im Grünen, zum anderen, weil er in der förderungsfähigen Ortsmitte von Laudenbach liegt.

Beginn der Bauarbeiten im Pfarrgarten

Die Planung erfolgte in enger Zusammenarbeit von der Dorferneuerungs-behörde, Eschwege, Herrn Honor Locher, Archtitekt, Herrn Dieter Schmuch und der Stadt Großalmerode, hier vor allem Herrn Harald Stöber, Bauamtsleiter.

 


Der Dachstuhl

Der Bewilligungsbescheid über ein förderfähiges Investitionsvolumen von DM 115.752,00 erreichte die Stadt am 07.03.2000.

 

Die Rasenfläche wird eingesät

Das Grundstück ist 401 m2 groß und befindet sich im Pfarrgarten Laudenbach. Die Stadt Großalmerode hat es von der Kirche gepachtet und dem Verein zur Verfügung gestellt.

 

         Endlich Richtfest

Die Eigenleistung des Vereins bestand darin, das Haus selbst zu bauen und nur gewisse Dinge wie z.B. Fachwerk, Fenster, Türen etc. in professionelle Hände zu geben. Die Helfer waren rd. 30 Männer aus dem Verein, die alle ihre unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen konnten. Und so wurden viele, viele Stunden geopfert am Bau. Für das leibliche Wohl hatten –so war es früher und so ist es auch noch heute- die Frauen zu sorgen.

Am 1. September 2001 konnte Einweihung gefeiert werden.

Das Backhäuschen soll eine alte dörfliche Tradition wieder zum Leben erwecken, das Backen von Brot in einem großen holzgefeuerten Backofen, der ca. 30 Brote à 1 ½ Pfd fasst.

 

Blick in den Ofen kurz vorm Entfernen der Glut

Außer Brot wird selbstverständlich auch Kuchen gebacken, meist Hefekuchen mit Obst oder Streuseln belegt, und alte Rezepte werden wieder ausprobiert wie z.B. Loosenkuchen (Brotteig mit Speck, Porree und Brotwürfeln belegt) und finden reißenden Absatz.

Jeden Sommer findet ein großes Backfest statt mit buntem Programm, z.B. Puppentheater, Sketche, Kirchenband usw. Davon unabhängig findet ca. alle 2 Monate ein Backtag statt, an dem das Gebackene verkauft wird. Die bisherigen Backtage waren volle Erfolge. Wen wundert’s, wir haben ja auch einen richtigen Bäcker im Verein, der im Backhaus das Ganze hat, Volker Rehbein unterstützt von seiner Frau Conni knetet und formt die Brote wie am Fließband.

Unser Bäcker: Volker Rehbein

 

Das Backen von vorbereiteten Blechkuchen für die Bevölkerung wurde bisher 1 Mal angeboten, aber nicht genutzt. Wir werden aber am Ball bleiben und es noch einmal anbieten, denn so war es früher: man brachte das Brot oder den Kuchen im Rohzustand zum Backofen und holte ihn wieder ab, wenn er fertig war.

Dass man dabei ein paar Minuten für ein Schwätzchen hatte, versteht sich von selbst und so ist es auch bei uns. Wer sich Brot holt oder Kuchen, der bleibt auch ein Weilchen da. Es ist eben ein Ort, wo man sich wohl fühlt, unser Backhäuschen. Dafür sorgt auch unser Hausmeisterteam H & H & H (Herbert, Hubert und Heinrich)

Unser Brot:

Als Körnlein gesät,
als Ähre gemäht,

gedroschen im Takt,
gesiebt und gesackt,

dann hurtig und fein
gemahlen vom Stein,

geknetet und gut
gebräunt in der Glut,

liegt’s duftend und frisch als BROT auf dem Tisch.