Mundarttheaterstück in 3-Akten
Geschrieben von: Sabine Nowak, Gerhard Hilwig und Elvira Lehne
Regie: Elke Arnold

Handlung: 
„Gegen Demokraten helfen nur Soldaten“  schimpft Kurfürst Friedrich Wilhelm I und lässt im Winter 1850/1851 rund 10 000 bayrische und österreichische Soldaten  –  genannt die  „Strafbayern“ – nach Kurhessen einmarschieren.  Sie sollen die Demokratiebestrebungen in der Bevölkerung unterbinden. Selbst im vorweihnachtlichen Laudenbach quartieren sich 35 Mann reitende Artillerie, 148 Infanteristen und vier Offiziere ein und drangsalieren Land und Leute. Sie machen auch vor dem Pfarrhaus nicht halt.

 


Dorothea Simon mit ihrer Tochter Elisabeth, Großmutter Kätter, Magd Trinchen und Pfarrer Heinrich Simon


Alwine und Kornelius beim Schäkern im Stall.

Die  Offiziere  fordern  beste  Unterbringung  und  Verpflegung  für  sich  und  ihre Pferde. Als  plötzlich  im  Stall  des  Pfarrhauses  eindeutige  Beweise  für  einen  Aufruhr auftauchen, werden Pfarrer Simon und seine Frau Dorothea verhaftet.


Pfarrer Simon wird beschuldigt, ein Gewehr und Goldmünzen in seinem Stall versteckt zu haben.

 

Diese beteuern ihre Unschuld, müssen aber wochenlang in der Festung Spangenberg schmoren. Die Lage ist ernst. Es gilt das Kriegsrecht. Dorothea Simon wird mangels Beweisen  entlassen und kehrt nach Hause zurück, doch der Pfarrer muss weiter bangen. Bürgermeister Eschstruth versucht alles, um Pfarrer Simon frei zu bekommen. Immerhin steht die Konfirmation seiner Tochter Elisabeth vor der Tür.

Familie Eschstruth beim kargen Abendbrot – Bürgermeister Eschstruth, großer Franz, kleiner Franz und Mutter Helene sind froh, dass die Besatzung vorbei ist.

Schließlich gibt es ein unerwartetes Geständnis: Kornelius, der Knecht im Pfarrhaus, ist nicht nur ein gesuchter Deserteur der bayrischen Armee, sondern hat auch noch als deren  Zahlmeister in einer schwachen Stunde die Regimentskasse  mitgehen lassen. Nur mit dem Gewehr will er nichts zu tun haben und äußert einen Verdacht. Dennoch verlässt er Laudenbach bei Nacht und Nebel und hinterlässt ein umfassendes Geständnis, mit dem Bürgermeister Eschstruth sofort nach Spangenberg reist, um den Pfarrer
zu entlasten. Der Tag  der Konfirmation ist  da: der Kaffee dampft schon in den Tassen, da kommt Pfarrer Simon aus der Gefangenschaft heim.

Nun  erfolgt auch  noch das letzte fällige Geständnis. Jonas,  der  Nachtwächter, hatte  aus  eifersüchtiger  Liebe  zu  Elisabeth  das  Gewehr  im  Stall  des  Pfarrers versteckt,  um  den  Verdacht  auf  den  Knecht  Kornelius  zu  lenken,  weil  er fürchtete,  Kornelius  könne  auch  Elisabeth  Avancen  machen.  Immerhin  hatte sich Kornelius  in der kurzen Zeit in Laudenbach sowohl mit der trinkfreudigen Haushälterin Alwine als auch mit der abergläubischen Magd Trinchen verlobt. Es kommt natürlich zu einem guten Ende und das liegt nur daran, dass auf Trinchens Glücksbringer eben doch Verlass ist :  „Dann wor jo minne Hoasebote dach nach fer wos gut.“

 

Die Rollen und ihre Darsteller:

Heinrich Simon, Pfarrer Stephan Siebold
Dorothea Simon, seine Frau Christina Schäfer-Münch
Elisabeth Simon, ihre Tochter Jenny Rehbein
Oma Kätter Simon Ursel Siebold
Alwine, Dienstmädchen Susanne Stössel
Trinchen, die abergläubische Magd Sarah-Louise Dreyer
Kornelius Dorn, Knecht, Weiberheld Hubert Seifarth
Theodor Eschstruth, Bürgermeister Andreas Heinemann
Helene Eschstruth, seine Frau Conny Rehbein
Großer Franz Till Heinemann
Kleiner Franz Jannek Siebold
Liesel, Salzträgerin, schwatzhaft Marion Wilhelm
Margretchen, ihre Tochter Jana Heinemann
Pauline, zweite Tochter Laura Mühlhause
Wilhelm Brill, Lehrer Thomas Hilwig
Jonas Koch, Nachtwächter Marcel Pressler
Sepp Seehofer, Rittmeister Wolfgang Nowak
Alois Zumwinkel, Regimentsquartiermeister     Gerd Fasshauer
Max Fladenhofer, Sergeant Martin Füllgraf